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Schwäbische Zeitung vom 24.09.2008

Arbeitskreis „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Das regionale Frühstück schmeckt

KEHLEN (wie) - Nachhaltige Entwicklung hat sich das Staatliche Seminar auf seine Fahnen geschrieben und will sein Wissen weitergeben an die Jugend. Der neu gegründete Arbeitskreis hat bewiesen, wie schmackhaft es sein kann, sich mit regionalen Produkten zu ernähren.

Müsli aus den Haferflocken der Mühle Ravensburg, Joghurt und Milch vom Schoderhof in Waldburg, Obst vom Obsthof Lindau und Honig aus seminareigener Produktion – dies alles hat es gegeben beim leckeren saisonalen Frühstück der Region am Dienstag im Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Kehlen. Damit lockten 13 Referendare vom neuen Arbeitskreis „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) Kollegen und Ausbilder ins Dorfgemeinschaftshaus und traten den Beweis an, dass es äußerst lecker schmeckt, wenn man das Angebot der Saison und Region nutzt.

Jugend im Fokus

Dass es keiner importierten Ananas bedarf und keiner Milch aus anderen Ländern, um ein hervorragendes Frühstück zu zaubern, das bekamen die Gäste demonstriert. Sie zeigten sich zufrieden mit den Produkten, die ökologisch in der Region produziert wurden.

Eine Arbeitsgemeinschaft BNE gibt es am Seminar schon lange, hat man sich dieses Ziel doch auf die Fahnen geschrieben. Mit vielen Aktionen wird die Jugend angesprochen, bei Schülerwettbewerben oder den Kooperationen mit Gleichgesinnten aus Österreich, der Schweiz und von der PH Weingarten. Dort treffen sich alle Partner im Februar zum großen Kongress.

Der Arbeitskreis BNE dagegen wurde in diesem Jahr neu ins Leben gerufen. Seminarschulleiter Karl Handschuh ist stolz darauf: „Wir sind das erste Seminar, das einen Arbeitskreis für die Bildung nachhaltiger Entwicklung vorweisen kann und der Ansatz hier bei den Referendaren ist genau der Richtige. Dieser Gedanke muss an die Schulen getragen werden und dafür sind diese jungen Menschen geradezu prädestiniert.“

Altersgerechte Aufarbeitung

„Als erstes haben wir uns die Ernährung zum Thema gemacht. Nun setzen wir uns zusammen und beraten wie es weitergehen soll“, sagen die Referendare vom Arbeitskreis. Sie wollen fit werden für die Arbeit mit den Kindern und bestens informiert sein. Denn: „Nur wenn die Themen schultauglich, verständlich für die Kinder und altersgerecht aufgearbeitet werden, kommen sie auch an.“ Von der Grundschule bis zum Schulabschluss soll das Thema Nachhaltigkeit die Jugend begleiten, vom gesunden Frühstück angefangen bis hin zu Themen wie etwa „Belastete Lebensmittel“ oder „Probleme der Dritten Welt“.

Mit dieser Aktion weist der Arbeitskreis BNE auf die Aktionstage der UNESCO hin, die sich mit vielen Aktionen des Themas annehmen. Mehr im Internet unter www.bne-portal.de/aktionstage.


Ein Frühstück, das sich alle gerne schmecken lassen: Nicht allein der
Nachhaltigkeit dient diese Aktion des Arbeitskreises, sondern auch dem
guten Zweck. Der Erlös wird der Tafel Friedrichshafen gespendet.
Foto: Helga Wiechert

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Schwäbische Zeitung vom 25.07.2008

Berufseinstieg

107 Lehreranwärter feiern begeistert ihren Abschluss am Staatlichen Seminar Meckenbeuren

Gute Stimmung haben am Mittwoch die 107 Lehreranwärter des Kurses 27 des Staatlichen Seminars Meckenbeuren im Dorfgemeinschaftshaus Kehlen verbreitet. Mit gutem Grund, denn sie erhielten in feierlichem Rahmen ihr Abschlusszeugnis. Seit dem 1. Februar letzten Jahres durchliefen sie alle den Vorbereitungsdienst an Grund- und Hauptschule, nun dürfen sie als vollwertige Lehrer Schüler unterrichten. Alle Fächer der Primarstufe und Sekundarstufe I standen auf dem Programm, auf drei Fächer spezialisierten sich die Teilnehmer. Die stehenden Ovationen und Jubelrufe zeugten von der Begeisterung, mit der die Absolventen den letzten Teil ihrer Ausbildung nach einem mindestens dreijährigen Studium hinter sich gebracht haben. Einer der Gründe ist mit Sicherheit der theaterpädagogische Ausbildungskurs, der ein Alleinstellungsmerkmal des Meckenbeurer Seminars ist. Das Stück „Mahlzeit“ jedenfalls war mehrere Male ausverkauft. Ebenfalls eine Besonderheit: das feste Ausbildungsmodul „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, das jeder Lehreranwärter in der Schussengemeinde durchläuft.

hil/SZ-Foto: Mark Hildebrandt

 

Foto (Farbe): Franz-Daniel Pfaff


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Schwäbische Zeitung vom 04.07.2008

Abschlussprojekt des 7. theaterpädagogischen Ausbildungskurses

Auch Tellerwäscher haben Träume

MECKENBEUREN-KEHLEN - Schon im Vorfeld hat ein Run auf die Karten für „malZEIT“, die Abschlussproduktion des 7. theaterpädagogischen Ausbildungskurses, begonnen, und die Generalprobe hat wie am Schnürchen geklappt. Zusammen mit Pia André und Sabrina Sauter hat Jürgen Mack mit den 26 Teilnehmern eine ungewöhnliche Inszenierung geschaffen.

Von unserem Mitarbeiter Helmut Voith

„Es gibt auch noch ein Leben nach dem Fußball“, ruft jemand vom Küchenpersonal dem griesgrämig dreinblickenden Metzger in der Hotelküche zu, als der ihren fröhlichen Morgengruß nicht erwidert. Es ist wie am Morgen nach dem verlorenen Endspiel: Müde kommen die einen an die Arbeitsstelle, anderen merkt man an, dass Fußball nicht ihr Leben ist. Sie gähnen, helfen einander in die Arbeitskleidung. Eine Mitarbeiterin entsorgt Müll, eine andere wischt Staub. Unter dem Titel „malZEIT“ hat Jürgen Mack das in den 1960er Jahren in London uraufgeführte Stück „Die Küche“ des britischen Dramatikers Arnold Wesker in die heutige Zeit geholt. Dabei meint der Titel einerseits die „Mahlzeit“, andererseits auch den ewig unerfüllten Wunsch, „mal Zeit“ zu haben. Die Küche eines Hauses, das in der Saison 1000 Essen ausgibt, wacht langsam auf. Die Menschen bilden einen Mikrokosmos – ein Abbild der großen Welt draußen. Hier wird geflirtet und gestritten, es gibt Eifersucht und Rangkämpfe. Mittendrin sitzen die 100 Zuschauer, von quirligem Leben umgeben. Wie immer wird im Foyer und Treppenhaus gespielt. Vor uns liegen die Herde, rechts wird frittiert, werden Desserts zubereitet, links zerlegt der hauseigene Metzger halbe Schweine, darüber arbeiten zwei Frauen. Von oben kommt gelegentlich die Chefin, eine eiskalte Geschäftsfrau. Man vergisst schnell, dass hier Laien spielen, so engagiert sind alle bei der Sache und ständig präsent.

Wohin man auch sieht, hier tut jeder etwas und zwar dauernd. Außer erstarren alle in der Bewegung und der Spot fokussiert auf eine kleine Szene, etwa auf den eifersüchtigen Koch, der auch mal einen Topf zu Boden krachen lässt. Zwischendrin kippt das Geschehen ins Irreale. Stimmig choreographiert von Pia André, bewegen sich die Spieler, das ganze Haus ist Bühne. Wer nicht tanzt, der klopft, lauter und lauter – „Stomp“ lässt grüßen. Bedrohliches liegt in der Luft.

Des Lebens ganze Fülle und Vielfalt wird sichtbar und hörbar. Spannend bleibt es bis zum Schluss. Großartig, was Jürgen Mack aus der Vorlage gemacht hat, die ein Profitheater kaum spielen kann, weil so viele Rollen zu teuer wären.

Die Hotelküche als Mikrokosmos und Spiegel des modernen Lebens. Foto: hv

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Schwäbische Zeitung vom 10.05.2008

Bildungspolitik

„PISA sitzt uns noch in den Knochen“

MECKENBEUREN (wie) - Zum Gedankenaustausch über Stand und Perspektiven der Lehrerausbildung hat sich das Staatliche Seminar in Kehlen mit Norbert Zeller getroffen. Das Seminar sei bestens aufgestellt und habe großen Zulauf aus anderen Bundesländern, erfuhr Zeller. Sorge bereite aber die berufliche Zukunft der Absolventen.

Fach- und Bereichsleiter, Referendare, Schulleiter und Politiker hatten sich versammelt und Punkte gab es zu genüge, die Handlungsbedarf fordern. Das Seminar sei beliebter Anlaufpunkt für Lehreranwärter anderer Bundesländer, die diese praktische Ausbildung hoch schätzten, hieß es. Trotzdem seien im vergangenen Jahr selbst die „Einserkandidaten“ nicht untergekommen. Das Seminar arbeite zukunftsorientiert, beteilige sich etwa an Projekten der UN-Dekade für Bildung und nachhaltige Entwicklung oder biete einzelne Ausbildungstage wie „FRESH“, die Rechtschreibkompetenzen fördern sollen.

„PISA sitzt uns noch in den Knochen“, sagte Seminarschuldirektor Karl Handschuh, „das war ein wichtiger Einschnitt“. Längeres gemeinsames Lernen in kleinen Klassen und an kleinen Schulstandorten sei nötig und umsetzbar. Das habe man bei Besuchen von Schulen in Schweden und Südtirol erlebt. Dem pflichtete auch Norbert Zeller bei: „Selbst kleinere Schritte, pragmatische Anfänge, wie es sich die Meckenbeuren mit längerem gemeinsamem Lernen wenigstens bis Klasse 6 wünschen, sind erste sinnvolle Schritte.“ Zeller würde gerne sogar noch weitergehen. Sein Ziel sei eine Schule bis Klasse 10 und kleinere Klassen in den Grundschulen. Zudem will er den Kommunen mehr Freiraum lassen: „Was nützen Durchschnittszahlen, wenn hier 32 Schüler in der Klasse sitzen?“

Auf Ablehnung stößt bei den Pädagogen in Meckenbeuren das Konzept der „pädagogischen Assistenten“, die nach ihrer Ausbildung für zwei Jahre verpflichtet werden und dann möglicherweise auf der Straße stehen. „So kann man mit Menschen nicht umgehen“, empörte sich Fachleiterin Bärbel Proksch.

Lehrerstellen fehlen

Im Sommer stehen im Land 1000 Lehrerstellen für 1700 Altbewerber und 1500 Neubewerber zur Verfügung. Doch die 1000 Stellen fallen durch Pensionierungen an, nicht durch die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte. Dadurch, bemängelte Seminarschulrat und Vorsitzender des Personalrats Thomas Locher, müssten weiterhin viele Stunden ausfallen. Ulrike Fuchs, seine Stellvertreterin, beklagte das mangelnde Ansehen der Lehrer. Viel würde von ihnen verlangt. Die Anreise zur Prüfungsabnahme oder zum Arbeitsplatz etwa müssten die Lehrkräfte selbst tragen und organisieren. Stunden zur Vorbereitung gebe es kaum. Dafür, so signalisiere man „von oben“, sei die Freizeit da. „So wie früher halt, wo der Schullehrer auch zugleich die Orgel spielte“, beklagte Fuchs.

„Wir müssen uns international orientieren“, warf Bernd Dieng den Blick auf die übrigen OECD-Länder, die in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt rund 33 Prozent mehr in die Bildung investiert hätten als Deutschland. „Deutschland hat nicht einmal den Status Quo gehalten.“ Es gebe viel zu tun, so kristallisierte es sich in dem Gespräch heraus, angefangen von den Klassengrößen übers gemeinsame längere Lernen bis hin zur Lehrerausbildung und neuen Konzepten.



Der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Zeller (Zweiter von links) diskutiert mit Seminarschuldirektor Karl Handschuh, Ulrike Fuchs und Thomas Locher (von links) über Perspektiven der Lehrerausbildung.
Foto: Helga Wiechert

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Schwäbische Zeitung vom 19.04.2008

Feuerwehr probt den Ernstfall

KEHLEN (wie) - Wenn am Staatlichen Seminar die Trillerpeife ertönt, dann brennt es im Haus, und alle müssen raus. So wurde es am Donnerstag geübt, als die Feuerwehr anrückte. Nach der Sanierung stand das Gebäude damit erneut auf dem Prüfstand.

„Nach zwei Minuten war das Dorfgemeinschaftshaus geleert und die Hügelstraße nach zweieinhalb“, so verkündete es Direktor Karl Handschuh, „weil manche ihre Taschen suchen mussten“. Doch das ist zu unterlassen, wurden sie belehrt, im Notfall müssten alle die Gebäude sofort verlassen. 135 Personen halten sich in den Gebäuden auf. Im oberen Geschoss holte die Feuerwehr die Gefährdeten über Leitern aus dem Gefahrenbereich, das gelang. Nur die Fenster bekamen die Referendare nicht auf, sie hatten sich die Bilddokumentationen im Haus wohl nicht so richtig angeschaut. Dazu aber sind die Übungen da. Applaus für die schnelle Rettung gab es vom ganzen Seminar für Kommandant Franz Burkhart. Der gab ihn gerne weiter, weil ein Häuptling ohne seine Indianer nichts zu Wege bringe.

Aufmerksame Zuhörer folgen den Ausführungen von Kommandant Franz Burkhart. Foto: wie

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Schwäbische Zeitung vom 15.04.2008

Südtiroler Schulen haben Vorbildfunktion

MECKENBEUREN (sz) - „Südtiroler Kinder schneiden bei der PISA-Studie besser ab als deutsche – wie kann das sein?“ Diese Frage war für Ausbilder des Seminars für Didaktik und Lehrerbildung für Grund- und Hauptschulen in Meckenbeu-ren der Anstoß, um eine Woche nach Südtirol zu fahren und das dortige Schulsystem zu erkunden.

In Augenschein genommen wurde laut einer Mitteilung des Seminars die deutschsprachige Schule Südtirols, die ihre Kinder bis zum achten Schuljahr gemeinsam unterrichtet. Die zweite Pisa-Studie von 2004 zähle diese Schulen – anders als das dreigliedrige Schulsystem Baden-Württembergs – zum internationalen Spitzenfeld.

Direktor Josef Watschinger vom Schulverbund Welsberg führte die Kollegen aus Deutschland, unter denen sich als Gäste auch Rektoren und Lehrerinnen aus dem Seminarbezirk befanden, in die Besonderheiten des Südtiroler Schulsystems ein: Mehrere Grundschulen schicken nach Abschluss der 5. Klasse ihre Abgänger an eine zentrale Mittelschule. Hier werden neue Klassen gebildet und alle Kinder nochmals drei Jahre lang gemeinsam unterrichtet, bevor sie an verschiedene Oberschulen und Berufsfachschulen wechseln. So könnten vielfältige Stütz- und Fördermaßnahmen und schulbezirksinterne Fortbildungen organisiert werden.

Diese Ausführungen begutachteten die Pädagogen aus Deutschland bei Besuchen einer Grundschule und einer Mittelschule in Bruneck in der Praxis. Beeindruckend für die Oberschwaben sei die angenehme Atmosphäre in den Schulhäusern gewesen, heißt es im Bericht. „Gemeinsam lernen die Schüler miteinander und voneinander und werden durch moderne methodische Formen des Unterrichtens ihrem Leistungsstand entsprechend im Klassenverband gefördert. Auch Kinder mit Behinderungen besuchen in Italien die Regelschule, um eine bestmögliche Integration zu erzielen“, ist man auf deutscher Seite begeistert. Die Zuweisung von sonderpädagogischen Fachkräften an die Schulen sei beispielhaft.

Einen entscheidenden Unterschied zum gegliederten deutschen Schulsystem liege darin, dass sich in Südtirol keine Schule die Frage stellen dürfte, ob sie die richtigen Schüler habe, so das Meckenbeurer Seminar für Didaktik. „Jede Schule ist für den Bildungserfolg ihrer Schüler verantwortlich. Sie kann sie nicht an eine andere Schulform abgeben.“

Weitere Besuche sind geplant

Bei einer Infoveranstaltung stellte Lehrerin Ingrid Mair Selbstlernpakete vor, die sie im Auftrag ihres Schulverbandes erstellt. Von ihrer Arbeit profitierten die Kollegen vor Ort ganz direkt, heißt es im Pressetext. Die Schüler übten sich darin, sich selbstständig und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit Sachverhalte zu erarbeiten und diese zu präsentieren. Ein Besuch der Lehrerbildungsabteilung der Universität Brixen schloss das Besuchsprogramm ab.

Der Arbeitsbesuch in Südtirol war die zweite Reise im Rahmen der pädagogischen Exkursionen des Meckenbeurer Seminars. Im vergangenen Jahr wurden Schulen in Schweden besucht. Das Fortbildungselement soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

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Schwäbische Zeitung vom 02.02.2008

Staatliches Seminar
127 junge Lehrer starten ins Referendariat


MECKENBEUREN (wie) - 127 junge Lehramtsanwärter hat Seminarschuldirektor Karl Handschuh am Staatlichen Seminar in Kehlen aufgenommen und für den Staatsdienst an den Schulen vereidigt. Regierungsschuldirektor Eckehard Lauk hofft darauf, dass die jungen Lehrer später auch im Schuldienst unterkommen.

„Ich schwöre, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Gewissen führen werde – so wahr mir Gott helfe“, begann die Eidesformel für die 127 Lehramtsanwärter am Freitag im Foyer in Buch. 109 haben die Grundschulen zum Ziel, 18 Mutige, so Karl Handschuh, die Hauptschule, darunter 14 männliche Mitstreiter. Deutsch, Mathe und Heimat- und Sachkunde (HuS) sind die drei Favoriten in der Fächerwahl und neun junge Lehramtsanwärter gehen den Weg ins Europalehramt.

2518 Berufsstarter wurden seit der Gründung des Seminars aufgenommen, nun beginnt Kurs 28 den Endspurt, hin zum Lehrerberuf. „Sie werden jetzt Mitglied eines Kollegiums, Sie sind keine Studenten mehr“ , machte Handschuh den jungen Menschen bewusst. „Alles was sie ab sofort tun, fällt auf den Berufsstand des Lehrers zurück.“

Das gilt für alle 16 000 angehenden Lehrer an landesweit 800 Schulen. „Wir bauen auf Sie und ihre Verstärkung“, sagte Regierungsschuldirektor Eckehard Lauk zu den angehenden Lehrern. Der Beruf des Lehrers sei schön, anspruchsvoll, aber auch Kräfte raubend, und wenn die Grundlagen und die Motivation stimmen, unendlich befriedigend. Die Schule werde heute vielerorts mit überhöhten Erwartungen und fixierten Vorstellungen konfrontiert, warnte er die angehenden Lehrer. Die Schulzeit sei die vitalste Zeit, es gelte diese Jahre zu nutzen, um den Schülern Wissen und grundlegende Werte zu vermitteln. „127 Lehramtsanwärter unterzubringen war ein Problem“, machte Lauk deutlich. „Aber es ist gelungen. Es konnten genügend Schulen und Mentoren für sie gefunden werden. Hoffentlich gelingt es uns auch in eineinhalb Jahren, Sie nach ihrer zweiten Staatsprüfung alle in den Schuldienst zu übernehmen.“

Zukunft ist ungewiss

Daran hegt der Personalrat Zweifel, denn schon im vergangenen Sommer sei über die Hälfte der Absolventen nicht untergekommen. Helmut Schönleber und Fritz Erb gaben den Rat, sich zu profilieren, sich Qualifikationen zu verschaffen und den Blick auf die Einstellungsformalitäten nicht aus den Augen zu lassen. Denn Noten seien eben nicht alles.

Bürgermeister Roland Weiß stellte die Gemeinde vor: „Wir können noch vom Geburtenüberhang profitieren, und von mehr Eheschließungen als Trennungen.“ Er zeigte sich stolz auf die kinderreichste Gemeinde im Kreis, auf 620 Grundschüler, auf die Hauptschüler und wohl 600 weitere Schüler, die in Tettnang, Ravensburg oder Friedrichshafen ihre Schulzeit verbringen. Diese will man künftig mit einer eigenen Realschule im Ort halten. Sein Traum sei ein Bildungszentrum, mit Kooperationen in den Klassen 5 und 6 und die Übernahme aller jungen Lehrer in den Schuldienst, denn „Bildung garantiert unsere Zukunft“.


127 Lehramtsanwärter legen am Staatlichen Seminar ihren Amtseid ab.
Foto: Helga Wiechert

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